Der Fachblog für CE-Kennzeichnung

Gleichberechtigung im Unternehmen: Fairness und Sicherheit am Arbeitsplatz – für alle Geschlechter

Erstellt von Lucia Gefken am 12.04.23 19:53

Anlässlich des Internationalen Frauentags haben wir bei CE-CON geschaut, wie die Themen Gleichstellung, Gendergerechtigkeit und der Blick auf die weibliche Belegschaft im Unternehmen umgesetzt werden. Und wir sind zu dem Schluss gekommen: Viele Grundsätze werden bei CE-CON bereits gelebt, aber wir haben auch ein paar Punkte aufgedeckt, die wir optimieren können und wollen. Außerdem ist uns aufgefallen, wie diskriminierend Persönliche Schutzausrüstungen sein kann, die sich nach wie vor an den Bedürfnissen des Standardmanns orientiert.

Ein großes Thema, auch in unserem Unternehmen, ist das Gehalt. Wir haben vor einem Jahr das gesamte Gehaltssystem auf Links gedreht. Dabei haben wir Tätigkeiten und Erfahrungen in Stufen unterteilt. Jeder, der zum Beispiel im Consulting arbeitet, – egal, ob mit dem Hauptfeld Betriebsanleitungen oder Risikobeurteilungen – erhält eine festgelegte Gehaltsstufe. Wenn neben der Haupttätigkeit weitere Aufgaben wie Projektleitung dazu kommen, gibt es in einer zweiten Ebene einen festgelegten Zuschlag. Sobald ein gewisses Erfahrungsniveau vorliegt, wechselt das Personal automatisch in eine höhere Stufe – komplett unabhängig vom Geschlecht oder ob jemand halbtags oder Vollzeit arbeitet. Das Hochklettern der Stufen ist außerdem nicht davon abhängig, wie gut sich jemand vermarktet, sondern anhand festgelegter Kriterien ermittelbar. So kommt auch eine zurückhaltende Person (unabhängig vom Geschlecht) zum verdienten Lohn. Auch, wenn wir das Modell immer wieder hinterfragen müssen, bleibt unsere einhellige Meinung: in Sachen Gehalt und Karrierechancen sind wir fair und geschlechtergerecht aufgestellt.

 

Gleichberechtigung: Frauen in Führungspositionen

Bei CE-CON sind flache Hierarchien an der Tagesordnung. Trotzdem braucht es an einigen Stellen eine Führungskraft. Und die sind bei CE-CON an alle Geschlechtergruppen verteilt worden: Als Geschäftsführer bilden Jörg und Maren Handwerk die Spitze und stehen gleichberechtigt für Entscheidungen ein. Doch auch eine Ebene unterhalb finden sich Kollegen und Kolleginnen aller Geschlechter, die verantwortungsvolle Aufgaben bekleiden – darauf wird Wert gelegt. Wir wollen aber weiterhin an uns arbeiten: Wenn eine Frau eine Führungsposition übernehmen soll und die Frage gestellt wird „Kannst du dir die Aufgabe vorstellen oder siehst du deinen Fokus eher auf deiner Familie“, gerät auch bei CE-CON die Gleichberechtigung etwas aus den Fugen. Denn sind wir mal ehrlich: Wird diese Frage auch dem männlichen Kollegen mit Kindern gestellt? Ein offenes und ehrliches Miteinander ist hierbei wichtig. Das Konzept der Gleichstellung muss weiterhin praktiziert werden, damit solche unbedarften Äußerungen auf Dauer kein Thema mehr sind.

 

Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei CE-CON

Bei CE-CON sind viele junge Mütter und Väter angestellt. Tatsächlich waren es in der Vergangenheit aufgrund einer entsprechenden Konstellation vermehrt die Väter, welche sich für einige Monate in Elternzeit begaben. Sehr zur Freude von Geschäftsführerin Maren Handwerk: „Ich finde es richtig und wichtig, dass Väter frühzeitig den Alltag mit ihren Kindern begleiten und kennen. Nur so kann eine dauerhafte faire Aufteilung der häuslichen Aufgaben und Care-Arbeit stattfinden“, betont sie. Doch sie weiß auch: Mit ein paar Monaten Elternzeit ist es nicht getan. Bei CE-CON bekommen deswegen sowohl Mütter als auch Väter die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, ihre Stunden flexibel einzuteilen und die Arbeit an die Familienabläufe anzupassen. Und genau dies wird auch von den Vätern gelebt. Nicht nur einmal wurde ein Online-Meeting von quatschenden Kleinkindern auf dem Schoß des Vaters unterbrochen. Und wenn plötzlich brabbelnde Säuglingsgeräusche im Büro zu hören sind, liegt es daran, dass einer der Väter das Baby im Tragetuch gewickelt mit ins Büro gebracht hat. Und wenn das Kind krank ist? Dann übernehmen selbstverständlich sowohl Mütter als auch Väter die Betreuung der Kids zu Hause. Alles ohne Diskussion, alles fair verteilt, alles ohne spitze Kommentare. Jedoch sollte diese offene Einstellung des Arbeitgebers nicht zu seinem Nachteil werden: Die Betreuung in Krankheitsfällen sollte möglichst auf beide Schultern verteilt und nicht nur der „Weg des geringsten Widerstands“ beim verständnisvolleren Arbeitgeber gewählt werden. Wenn alle Rücksicht auf Familien nehmen, funktioniert es auch mit der Gleichstellung. Überall.

 

Außendarstellung und Betriebsanleitungen von CE-CON: Werden sie den Geschlechtern gerecht?

Wir sind intern auf den ersten Blick gut aufgestellt und wollen uns auch zukünftig weiter hinterfragen. Doch unsere Außendarstellung lässt sich definitiv optimieren. Auf unserem Prospekt ist zum Beispiel CE-CON Geschäftsführer Jörg Handwerk zu sehen, wie er offensichtlich einer Frau etwas erklärt. „Mansplaining“ fällt mir dazu ein. Der Blick ins Innere der Broschüre zeigt männliche Gesichter, soweit das Auge reicht. Auch die Website ist ein Hauch zu männerlastig, die Texte könnten wir ebenfalls kritisch ins Auge fassen. Einen Punkt, den wir bereits in Angriff genommen haben, sind unsere Betriebsanleitungen. Statt vom „Bediener“ zu sprechen, schreiben wir jetzt vom geschlechtsneutralen „Bedienpersonal“. Die Krücke über das Gender-Sternchen * oder den Einschub /Innen wollten wir in diesem Dokument nicht wählen. Bisher kommen wir mit der Lösung gut zurecht. Die Texte unserer Risikobeurteilungen werden derzeit geprüft und auf Dauer angepasst.

 

Persönliche Schutzausrüstung und Sicherheit am Arbeitsplatz – für Frauen und für Männer

„Immer bleibe ich mit der blöden Sicherheitsweste irgendwo hängen“, ärgert sich die Kundin. Wir stehen auf einer großen Anlage und die Kundin hat meine Statur: mit 160 cm eher klein und zierlich. Die leuchtend-gelbe Sicherheitsweste reicht ihr fast bis zu den Knien und schlabbert lose über ihrer Winterjacke. Sie könnte sich zweimal darin einwickeln. Ich selbst gebe ein ähnliches Bild ab. Doch hier ist nicht die Eitelkeit der Kritikpunkt. Sondern die Sicherheit. Kleidung sollte möglichst eng anliegen, um nicht versehentlich von Maschinen eingezogen zu werden. Wer jedoch nach persönlicher Schutzausrüstung, in diesem Fall Warnwesten gemäß DIN EN ISO 20471:2013 Klasse 2 bei den klassischen Anbietern sucht, wird nur auf die Basic-Warnweste für knapp drei Euro stoßen – in Universalgröße. Eine Alternative in Damengrößen ist beim gleichen Anbieter für 50 Euro erwerbbar, – wenn auch mit Reißverschluss. Ein anderer Anbieter hat Warnwesten für Damen mit Klettverschluss für knapp sieben Euro im Angebot. Hier ist das bekannte Phänomen am Werk: Universalgröße heißt nicht zwingend für den Standardmenschen, sondern vielmehr für den Standardmann. Wir haben für unsere kleineren und schmaleren Kollegen und Kolleginnen ein paar Sicherheitswesten in kleineren Größen bestellt, damit alle Arbeitskräfte sicher durch die Anlagen laufen können. Auch in Bezug auf sichere Maschinen gilt es, nicht nur auf den Standardmenschen zu schauen, sondern im Zweifel individuell das Bedienpersonal im Fokus zu nehmen. Denn auf Sicherheit am Arbeitsplatz haben alle ein Anrecht – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft.


 

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Themen: Über CE-CON, Arbeitssicherheit, Risikobeurteilung, Technische Dokumentation

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