Der Fachblog für CE-Kennzeichnung

Die Krise als Chance: Risikobeurteilungs-Prozesse professionalisieren (auch die Software)

Erstellt von Jörg Handwerk am 17.04.24 11:13

Die Auftragslage ist nicht rosig, die allgemein schlechte Wirtschaftslage macht sich auch im deutschen Maschinen- und Anlagenbau bemerkbar – seit letztem Jahr ist die globale Nachfrage eingebrochen. Im Oktober meldete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA, dass die Bestellungen um 21 Prozent zurückgegangen seien – eine Trendwende wird nicht erwartet. Und das Statistikportal Statista gibt an, dass der Auftragseingang im Januar 2024 rund zehn Prozent unter dem von Dezember 2023 liegt.

Nun war es schon immer so, die Zeiten der Flaute zum Aufräumen zu benutzen. Oft wird an veralteten Arbeits- und Vorgehensweisen festgehalten, weil man es schon immer so gemacht hat: Unternehmen haben nun die Gelegenheit, ihre Abläufe zu überprüfen, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und zu verbessern. Dabei kann es auch an der Zeit sein, neue Technologien und Tools auszuprobieren und zu implementieren. Zu Corona-Zeiten waren das möglicherweise Software für Videokonferenzen oder ortsübergreifende Zusammenarbeit, aktuell vielleicht Lösungen für ein Mehr an Automatisierung, Projektmanagement oder eine zeitgemäße Software für Risikobeurteilungen.

Mit Blick auf die Kosten für eine Maschine können bis zu zehn Prozent für die Dokumentation - technische Dokumentation, Wartungs- und Bedienungsanleitung, Performance Level Validierung und eben Risikobeurteilung - anfallen. Auch Unternehmensstrukturen können hier relevant sein: Die Zuständigkeit für die Risikobeurteilung nach der Norm ISO 12100:2010 ist unterschiedlich aufgehängt und hier ist nicht immer eine reibungslose Zusammenarbeit gegeben. Betriebe müssen sich auch darüber im Klaren sein, dass die Risikobeurteilung Ressourcen während des Baus einer Maschine benötigt, was Kosten verursacht. Hier steckt oft in der Tat die Chance, seine Abläufe zu verbessern und damit Geld zu sparen.

Risikobeurteilungs-Software: Programme und ihre Probleme

Der Gesetzgeber schreibt Unternehmen nicht vor, wie sie ihre Risikobeurteilung erstellen müssen. Deswegen sind in vielen Betrieben Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogramme noch die erste Wahl.

Das ist in der Regel der Weg des geringsten Widerstands - denn Word und Excel sind meist sowieso installiert und die Bedienung kein Geheimnis. Hinzu kommt, dass beide Programme keine weiteren Lizenzkosten verursachen, aufwändige Schulungen entfallen. Mit Excel lässt sich auch ganz wunderbar basteln, Tabellen und Formeln erstellen und damit eine Risikobeurteilung durchaus individuell anpassbar machen. Aber jede Medaille hat zwei Seiten: Die große Anpassbarkeit kann nämlich auch dazu führen, dass es unterschiedliche Strukturen für Risikobeurteilungen statt einem einheitlichen, durchdachten Vorgehen gibt. Das kann schnell ins Chaos führen - ein No-Go bei sicherheitssensiblen Themen wie die Risikobeurteilung eines ist. 

Große Datenmengen und gemeinsames Bearbeiten einer Datei? Fehlanzeige!

Nun gibt es auch Risikobeurteilungen, die einen großen Umfang annehmen, weil die Maschine komplex ist und eine Vielzahl an Risiken und Gefahrenstellen berücksichtigt werden muss. Mit der Verwaltung großer Datenmengen kann Excel durchaus ins Schleudern kommen. Das Gleiche ist der Fall, wenn verschiedene Personen an einer Datei gemeinsam arbeiten, was im Prozess der Risikobeurteilung gang und gäbe ist. Versionskonflikte und unterschiedliche Arbeitsstände sind die Folge, die alle Mehraufwand verursachen. Hinzu kommt, dass zur Erstellung der Risikobeurteilung in der Regel verschiedene Mitwirkende beitragen: Sie alle müssen integriert werden und Zugriff auf die Dokumente haben. Mit Excel kein Kinderspiel.

Risikobeurteilung mit Excel? Nicht nachvollziehbar

Ein weiterer Faktor sind manuelle Eingaben, die in Excel notwendig werden. Diese sind bekanntermaßen anfällig für Fehler, Vertipper oder Zahlendreher. Damit wird das Ergebnis der Risikobeurteilung fehlerhaft. Ganz zu schweigen davon, dass eine Risikobeurteilung viele redundante Eingaben notwendig macht - nicht gerade die Lieblingsaufgabe der Belegschaft.

Nachvollziehbarkeit ist eine weitere Sache: Es kann schwierig sein, Änderungen in Excel-Tabellen zu dokumentieren und die Historie vorzuhalten. Das ist für die Compliance aber notwendig.

Risikobeurteilung mit Tabellenkalkulation: einfach unbequem

Excel fehlen zudem einige essenzielle Funktionen, die die Erstellung der Risikobeurteilung so viel einfacher machen: Plausibilitätskontrollen sorgen dafür, dass Fehler schnell entdeckt bzw. gar nicht erst gemacht werden. Das kann aber nur ein ausgewiesenes Tool für die Risikobeurteilung. Vorlagen auf der anderen Seite machen die Erstellung der Risikobeurteilung deutlich komfortabler - auf altes Wissen kann zurückgegriffen und Teile von Risikobeurteilungen recycelt werden, sodass das Rad nicht neu erfunden werden muss. Das spart Zeit und macht den Prozess schlanker. Diese Vorlagen stehen in Excel aber nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung. Je komplexer die Maschine und Anlage, desto wichtiger sind Vorlagen. Eine Software, die den Prozess begleitet, sorgt zudem dafür, dass keine notwendigen Schritte vergessen oder ausgelassen werden. 

Werden die aktuellen Normen eigentlich berücksichtigt?

Nicht zuletzt ist es wichtig, bei der Risikobeurteilung alle geltenden Normen zu berücksichtigen und anzuwenden. Zwar wechseln die Normen nicht wie die Jahreszeiten, nichtsdestoweniger aktualisiert der Gesetzgeber die Vorgaben hin und wieder - siehe aktuell die Maschinenrichtlinie, die von der neuen Maschinenverordnung abgelöst wird. Eine Risikobeurteilung muss auf den aktuellen Vorgaben basieren, um Risiken stets angemessen zu bewerten und Rechtssicherheit zu gewährleisten. Das kann Excel nicht leisten, sondern nur eine Software für Risikobeurteilung. 

Unternehmen, die gerade in leere Auftragsbücher sehen, sollten sich deswegen überlegen, ob jetzt nicht ein guter Zeitpunkt ist, sich von liebgewonnenen Excel-Sheets für die Risikobeurteilung zu verabschieden und den gesamten Prozess zu professionalisieren. 

Es kann so viel einfacher sein: Risikobeurteilung mit CE-CON Safety

Unsere Risikobeurteilungssoftware CE-CON Safety erlaubt ein strukturiertes Vorgehen bei der Erstellung von Risikobeurteilungen, das heißt der Durchführung des Konformitätsbewertungsverfahrens zur CE-Kennzeichnung. 

  • Sie vereinfacht genaues Arbeiten und steigert die Effizienz.

  • Als Cloudsoftware macht sie vernetztes Arbeiten standortübergreifend ohne Installation möglich - Zusammenarbeit war noch nie so einfach. 

  • Die Software zerlegt für ein einfaches und übersichtliches Vorgehen die Maschine in Komponenten und Gefahrenstellen und bietet für deren Bearbeitungen neben einem roten Faden viele praktische Hilfen. Die Technische Dokumentation kann auf Basis der Risikobeurteilung dann einfach erstellt werden. 

Testen Sie hier CE-CON Safety kostenlos und buchen Sie hier ein Erstgespräch!

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Themen: Risikobeurteilung, Technische Dokumentation, Software CE-CON Safety, Digitalisierung

Risikobeurteilung: Effiziente Multi-User-Zusammenarbeit mit CE-CON Safety

Erstellt von Lucia Gefken am 26.08.23 11:38

Bei CE-CON arbeiten viele Parteien an einer Risikobeurteilung. Mindestens zwei hauseigene Berater sind direkt am Erstellungsprozess beteiligt: Eine Person führt dabei die Risikobeurteilung durch, eine zweite Person kontrolliert im Vier-Augen-Prinzip die Ergebnisse. Vielleicht muss die Projektleitung ebenfalls auf die Risikobeurteilung zugreifen, zum Beispiel, um Ansprechpartner der Kunden einzutragen oder später ein PDF zu generieren. Dazu kommt eine weitere CE-CON-interne Person, welche die Rechtschreibung und Grammatik überprüft. Sobald die Ergebnisse weitestgehend feststehen, übernimmt die Technische Redaktion die Risikobeurteilung, um daraus beispielsweise Warn- und Sicherheitshinweise für die Betriebsanleitung zu formulieren. In diesem Schritt fallen häufig noch unpassende Vorgaben für die Signalwörter, fehlende Stichpunkte in der bestimmungsgemäßen Verwendung oder ungenaue Formulierungen auf, die angepasst werden müssen.

Sobald die Risikobeurteilung alle CE-CON-internen Instanzen durchlaufen hat, wird sie dem Kunden zur Verfügung gestellt. Auch hier gibt es zuständige Konstrukteure und Konstrukteurinnen, welche die Ergebnisse prüfen und in der Regel die Maßnahmen umsetzen, Fragen zu den einzelnen Punkten haben oder Korrekturen einbringen. Zusätzlich können weitere Prüfungen, zum Beispiel durch den zuständigen CE-Beauftragen oder der Geschäftsführung, notwendig sein.

Bei so vielen verschiedenen Stationen können drei Faktoren die Zusammenarbeit bei der Erstellung der Risikobeurteilung stark verbessern:

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Themen: Gefährdungsbeurteilung, Risikobeurteilung, CE-Kennzeichnung, EG-Konformitätserklärung, Technische Dokumentation, Software CE-CON Safety, Digitalisierung

Erster Blick der Technischen Redaktion in die neue Maschinenverordnung

Erstellt von Lucia Gefken am 06.08.23 18:48

Die neue Maschinenverordnung ist frisch veröffentlicht und somit etwas früher als gedacht in aller Munde. Gerade in Bezug auf die Betriebsanleitungen bringt sie ein paar gewünschte Änderungen. Ich schmeiße meine Glaskugel an und schaue, wie sich der aktuelle Stand auf unsere Betriebsanleitungen auswirken könnte. Bringt die Verordnung endlich den gewünschten Kick in eine moderne Ära der Dokumentation oder bleibt der Betriebsanleitung weiterhin ein verstaubtes Image anhaften?

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Themen: Maschinenrichtlinie, Technische Dokumentation, Digitalisierung

Neue Maschinenverordnung – und jetzt?

Erstellt von Jörg Handwerk am 27.01.23 10:00

Erst war es ein Gerücht, dann kristallisierte sich heraus, dass es etwas Neues geben würde: Eine Maschinenverordnung (MVO) soll es werden, keine neue Richtlinie. Aber das hat ja noch Zeit, denkst du dir. Es gibt ja noch nicht einmal ein Datum des Inkrafttretens. Wann sollte man anfangen, sich auf das, was da kommt, vorzubereiten? Eilt es bereits, oder haben wir noch Zeit oder ist gar schon fast zu spät?

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Themen: CE-Kennzeichnung, Maschinenrichtlinie, wesentliche Veränderung, Digitalisierung, Richtlinien und Normen

Safety as a Service

Erstellt von Jörg Handwerk am 10.02.22 10:00

Eigentlich bedeutet SaaS ja Software as a Service. Da Safety aber mittlerweile viel mehr ist, als eine Cloud Software zur Erstellung von Risikobeurteilungen, haben wir es für uns kurzum einfach anders definiert.

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Themen: Risikobeurteilung, CE-Kennzeichnung, Software CE-CON Safety, Digitalisierung

Arbeitssicherheit ganzheitlich denken mit SSIP

Erstellt von Johannes Spatz am 27.05.21 09:03

Arbeitsunfälle im gewerblichen Bereich kosten in Deutschland im Jahr rund 500 Menschen das Leben. Oft fehlt in Unternehmen das Bewusstsein für Ursachen von Problemen, Sicherheitsfragen werden als Kostenfaktor empfunden. Ein ganzheitlicher Blick auf die Sicherheit birgt aber große Chancen: Nicht nur durch ein Mehr an Vertrauen, sondern auch, weil er Potenziale für die Digitalisierung ermitteln kann. CE-CON hat dafür das Sustainable Safety Improvement Program (SSIP) entwickelt und unterstützt hier mit Knowhow, Erfahrung und externem Blick.

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Themen: Arbeitssicherheit, Software CE-CON Safety, Digitalisierung

Gefährdungsbeurteilung für das Homeoffice - ein Muss?

Erstellt von Jörg Handwerk am 25.03.21 09:46

Als Arbeitgeber ist man verpflichtet, seinen Mitarbeitenden sichere Arbeitsmittel zu Verfügung zu stellen und mögliche Gefährdungen zu erkennen und mit geeigneten Maßnahmen zu eliminieren. Der Anteil der Mitarbeitenden im Homeoffice steigt stetig und es wird sogar über ein gesetzlich verankertes Recht auf Homeoffice diskutiert. Wie können Arbeitgebende da noch ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen?

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Themen: Gefährdungsbeurteilung, Arbeitssicherheit, Digitalisierung

Stichwort „Cyber Security“ - Was müssen Maschinenhersteller und -betreiber beachten?

Erstellt von Laura Heissenbüttel am 28.01.21 11:55

Die digitale Transformation betrifft bereits viele Teile unseres Lebens. Auch in der Arbeitswelt ist sie angekommen und stellt die Hersteller und Betreiber von Maschinen vor neue Herausforderungen. Das Stichwort heißt „Cyber Security“. Der Begriff steht für den Schutz der Software von Maschinen und Anlagen, zum Beispiel vor Hackerangriffen aus dem Internet.

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Themen: Arbeitssicherheit, Funktionale Sicherheit, Digitalisierung

Kollaborierende Roboter als Chance für mehr Flexibilität und steigende Qualität – Wie geht das?

Erstellt von Kevin Olleroch am 12.05.20 10:33

Die Produktion mit kollaborierenden Robotern richtig denken

Die Zukunft ist da! Schon heute sind Kollaboration von Mensch und Maschine Wirklichkeit. Wenn Menschen und Maschinen Hand in Hand arbeiten, kann eine größere Flexibilität und steigende Qualität in der Produktion erreicht werden. Auch wenn es heute noch Einschränkungen gibt, sind bereits Koexistenz und Kooperation Gang und Gäbe. Die Vorteile sind zweifelsohne eine riesige Chance für Produktionsunternehmen, dennoch, wenn Sie ein kollaborierendes System erfolgreich integrieren wollen, dürfen Sie die Sicherheitsaspekte nicht außer Acht lassen. Daher gilt: Erst bei einer ganzheitlichen Betrachtung der Produktion kann Robotertechnik optimal einsetzt werden.

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Themen: Arbeitssicherheit, Maschinenrichtlinie, Digitalisierung

Gefährdungsbeurteilung und COVID-19

Erstellt von Maren Handwerk am 20.04.20 09:52

Seit Beginn der Krise setzen wir uns mit der Frage auseinander, was wir unseren Kunden künftig an die Hand geben können, um den komplexen Anforderungen in Bezug auf den Schutz vor Infektionen durch COVID19 oder anderen ggf. zukünftigen ähnlichen Ereignissen gerecht zu werden. Basierend auf vorhandenen Regelungen zum Hygieneschutz sind bereits verschiedene Vorlagen zur Gefährdungsbeurteilung im Umlauf. Denkt man jedoch an Unternehmen, die mit äußerst komplexen und personalintensiven Prozessen umgehen müssen, wie z.B. einem Automobilhersteller oder einem Logistikzentrum, so wird schnell deutlich, dass es mehr bedarf, als einem einfachen Excel-Sheet.

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Themen: Gefährdungsbeurteilung, Software CE-CON Safety, Digitalisierung

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